Skagens Museum

Ende des 19. Jahrhunderts war Skagen ein kleines Dorf mit annähernd 2000 Einwohnern. Der Weg nach Skagen war zu dieser Zeit noch sehr beschwerlich, der Hafen wurde erst im Jahr 1907 erbaut und die Eisenbahnstrecke erst 1890 bis zur Spitze Dänemarks erweitert.

Abseits dieser Problematik wurde Skagen genau in diesem Zeitraum zum Mittelpunkt einer der bekanntesten Künstlerkolonien von Skandinavien. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb sich eine so große Gruppe von Künstlern in Skagen versammelte. Gewöhnlich waren es junge, weniger etablierte Künstler, die an die Spitze von Nordjütland reisten.

Die ersten Künstler, die zu Beginn der 1870er Jahre nach Skagen kamen, lernten sich an der Königlich Dänische Kunstakademie in Kopenhagen kennen und reisten gemeinsam in den Norden Dänemarks. Weitere Gründe waren unteranderem die zahlreichen Plein Air Motive in Skagen, die Bereitschaft der örtlichen Bevölkerung, den Malern als Model zu dienen, sowie die intellektuelle Gesellschaft der anderen Künstler.

Die Künstlerkolonie in Skagen war Teil eines internationalen Phänomens. Dies lag nicht nur an der Tatsache, dass die Künstler aus den verschiedensten Teilen Skandinaviens nach Skagen reisten, sondern auch an der parallelen Entstehung anderer Künstlerkolonien in verschiedenen Teilen von Europa, Russland und Nordamerika. Die Kolonie wurde nicht nur von Künstlern, sondern auch von Autoren, Komponisten, Musikern, Sängern, Schauspielern und Handwerkern besucht. Einige von diesen zählten zu den meist bekanntesten Persönlichkeiten in Dänemark und Skandinavien des 19. Jahrhunderts.

Um die Jahrhundertwende verringerte sich der Einfluss der Künstlerkolonie auf die dänische Kunst. Dies änderte sich mit der Gründung des Skagens Museums im Jahr 1908. Das Museum wurde im Der Brøndumsche Speisesaal von den Künstlern Michael Ancher, P.S. Krøyer und Laurits Tuxen, sowie dem Hotelinhaber Degn Brøndum und dem Apotheker Victor Chr. Klæbel gegründet. Es wurde 1928 fertiggestellt, die Sammlung umfasste zu diesem Zeitpunkt 325 Werke. Durch den Zusammenschluss des Museums mit dem Anchers Hus und dem Drachmanns Hus 2014 besteht die Sammlung heutzutage aus über 11.000 Werken.